Montag, 16. April 2012

Tauchen vs. Fischen


Tauchen ist an vielen Touristen-Orten Asiens eine äusserst populäre Aktivität und dementsprechend hat sich eine regelrechte Tauch-Industrie entwickelt, die für etliche neue Arbeitsstellen zugunsten der einheimischen Bevölkerung verantwortlich ist. Denn neben dem Tauchlehrer und Divemaster braucht es einiges an Personal, um ein Tauch-Center aufrechtzuerhalten, sei es um das Material zu unterhalten oder die Tauchboote an die Riffs zu fahren. Viele der im Tauch-Business tätigen Einheimischen können so gutes Geld verdienen, was jedoch nicht heisst, dass sie mit dem Tauchsport auf irgendeine Weise etwas anfangen können. Ein Grossteil von ihnen war wohl noch nie mit Taucherbrille und Schnorchel im Wasser, geschweige denn mit einer Pressluftflasche. Ihrer Meinung nach schaut man sich Fische und Meeresgetier nicht an, sondern man ISST sie. Das führt zu absurden Situationen wie dieser, dass die Bootscrew, nachdem sie erfolgreich ihre Taucher bei einem Riff abgesetzt haben und nun dort ca. 1 Stunde auf ihr auftauchen warten müssen, ihre Angelruten auspacken und nach genau den Fischen angeln, die ihre Taucher ein paar Meter weiter unten bestaunen (und dafür viel Geld bezahlen). Oder wir entdeckten einen Fischer, der mit seinem riesigen Netz am Ufer eines beliebten Schnorchelplatzes stand, und die Fische zu Dutzenden aus dem Wasser zog, währendem ein paar Meter nebenan die Schnorchler verzweifelt die prophezeite Artenvielfalt suchten. Da wir ja neuerdings auch zu den Tauchern zählen, verkrampfen sich nun jeden Abend unsere Mägen, wenn wir abends vor den Restaurants vorbeispazieren und uns von Richtung Seafood-Buffets die prachtvollsten, auf Eis gelegten Fisch-Exemplare entgegenglotzen. Viele davon Arten, die wir Unterwasser noch nie gesehen haben.
Wie befürchtet, mussten wir beim Tauchen einen Not-Stopp reissen, da sich sonst unser ganzes Reisebudget in Luftblasen aufgelöst hätte. Wir haben jedoch definitiv ein neues Hobby gefunden, dem wir auch in Zukunft so oft wie möglich frönen wollen.
Weiter gings für ein paar Tage in die Metropole Singapur, gleichzeitig Stadt und Land, Schmelztiegel von Nationen aus aller Welt und Nährboden von verrückter Architektur, modernsten Fortbewegungsmitteln und Shoppingmalls ohne Ende, wo man Laugenbrezel und pasteurisierte Milch aus Australien kaufen kann. Mit Singapur haben wir uns überraschend schnell angefreundet. In dieser Stadt kann sich noch jeder Reisenovize ohne Probleme von A nach Y bewegen, denn die Bus-Verbindungen und das U-Bahn-System sind Weltklasse in Einfach- und Verständlich- und Schnelligkeit. Und hier durften wir endlich unser edles Hochzeitsgeschenk einlösen, dass wir von Jubla-Freunden erhalten haben: zwei Übernachtungen im Swissôtel The Stamford (vielleicht fanden wir Singapur ja auch nur deswegen so cool…). Nach diesem luxuriösen Aufenthalt konnten wir bei Annette und Nicolaas übernachten, einem deutsch-holländischen Paar, ihres Zeichens Singapur-Residenten, die wir im Himalaya auf unserem Mt. Everest-Trek kennengelernt haben. Sie wohnen in einer Wohnsiedlung, wie es sie in Singapur viele gibt, mit integriertem Swimming Pool, Supermarkt, Restaurants, Squash-Hallen usw. So lässt sich auch in einer Grossstadt gut leben.
Weniger positiv war unser erster Kontakt mit der chinesischen Bürokratie, denn wir wollten unsere Zeit in Singapur nutzen, um das China-Visum zu beantragen. Wie sich herausstellte, mögen die Chinesen Individualreisende wie wir, die nicht schon jeden einzelnen Tag im Land bereits geplant haben und alle nötigen Tickets und Bestätigungen besitzen, nicht so gerne. Nach langen Diskussionen zottelten wir mit leeren Händen davon und müssen uns nun von Vorne überlegen, wie wir unsere China-Pläne beschreiben, damits der chinesischen Botschaft auch wirklich in den Kram passt.
Nach dreieinhalb Stunden Flug sind wir mittlerweile im dritten Land dieses Blogeintrags angekommen, in den Philippinen. Nachdem heute Morgen alle Angestellten unseres Zmorgen-Restaurants (alle = 8 Servierdüsen, die sich auf 4 Gäste verteilen) aus voller Kehle die Céline Dion-Lieder aus ihrer Stereoanlage mitgesungen haben, sollte es auch in diesem Land genügend „Schmunzel-Momente“ geben. We stay tuned…

Mystische Vulkan-Silhouetten auf Lombok

Wie schon so oft hatten wir wiedermal einen extra grossen und lauten Mitbewohner auf unserem Bungalow-Gebälk

Das Marina Bay Sands in Singapur, mit 340m langem Dachgarten inkl. 146m langem Pool...

... und die gegenüberliegende Seite lässt sich ebenfalls sehen

Sushi-Zmittag auf der Parkbank

In Singapurs Einkauftszentren bewegt man sich am besten mit Karten und Kompass

Annette bekochte uns mit feiner Pasta und Salat. Merci!!

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