Tauchen ist an vielen Touristen-Orten Asiens eine äusserst
populäre Aktivität und dementsprechend hat sich eine regelrechte Tauch-Industrie
entwickelt, die für etliche neue Arbeitsstellen zugunsten der einheimischen Bevölkerung
verantwortlich ist. Denn neben dem Tauchlehrer und Divemaster braucht es
einiges an Personal, um ein Tauch-Center aufrechtzuerhalten, sei es um das
Material zu unterhalten oder die Tauchboote an die Riffs zu fahren. Viele der
im Tauch-Business tätigen Einheimischen können so gutes Geld verdienen, was
jedoch nicht heisst, dass sie mit dem Tauchsport auf irgendeine Weise etwas
anfangen können. Ein Grossteil von ihnen war wohl noch nie mit Taucherbrille
und Schnorchel im Wasser, geschweige denn mit einer Pressluftflasche. Ihrer
Meinung nach schaut man sich Fische und Meeresgetier nicht an, sondern man ISST
sie. Das führt zu absurden Situationen wie dieser, dass die Bootscrew, nachdem
sie erfolgreich ihre Taucher bei einem Riff abgesetzt haben und nun dort ca. 1
Stunde auf ihr auftauchen warten müssen, ihre Angelruten auspacken und nach
genau den Fischen angeln, die ihre Taucher ein paar Meter weiter unten bestaunen
(und dafür viel Geld bezahlen). Oder wir entdeckten einen Fischer, der mit
seinem riesigen Netz am Ufer eines beliebten Schnorchelplatzes stand, und die
Fische zu Dutzenden aus dem Wasser zog, währendem ein paar Meter nebenan die
Schnorchler verzweifelt die prophezeite Artenvielfalt suchten. Da wir ja
neuerdings auch zu den Tauchern zählen, verkrampfen sich nun jeden Abend unsere
Mägen, wenn wir abends vor den Restaurants vorbeispazieren und uns von Richtung
Seafood-Buffets die prachtvollsten, auf Eis gelegten Fisch-Exemplare
entgegenglotzen. Viele davon Arten, die wir Unterwasser noch nie gesehen haben.
Wie befürchtet, mussten wir beim Tauchen
einen Not-Stopp reissen, da sich sonst unser ganzes Reisebudget in Luftblasen
aufgelöst hätte. Wir haben jedoch definitiv ein neues Hobby gefunden, dem wir
auch in Zukunft so oft wie möglich frönen wollen.
Weiter gings für ein paar Tage in die Metropole Singapur, gleichzeitig Stadt
und Land, Schmelztiegel von Nationen aus aller Welt und Nährboden von verrückter
Architektur, modernsten Fortbewegungsmitteln und Shoppingmalls ohne Ende, wo
man Laugenbrezel und pasteurisierte Milch aus Australien kaufen kann. Mit
Singapur haben wir uns überraschend schnell angefreundet. In dieser Stadt kann
sich noch jeder Reisenovize ohne Probleme von A nach Y bewegen, denn die Bus-Verbindungen
und das U-Bahn-System sind Weltklasse in Einfach- und Verständlich- und
Schnelligkeit. Und hier durften wir endlich unser edles Hochzeitsgeschenk
einlösen, dass wir von Jubla-Freunden erhalten haben: zwei Übernachtungen im
Swissôtel The Stamford (vielleicht fanden wir Singapur ja auch nur deswegen so
cool…). Nach diesem luxuriösen Aufenthalt konnten wir bei Annette und Nicolaas
übernachten, einem deutsch-holländischen Paar, ihres Zeichens
Singapur-Residenten, die wir im Himalaya auf unserem Mt. Everest-Trek
kennengelernt haben. Sie wohnen in einer Wohnsiedlung, wie es sie in Singapur
viele gibt, mit integriertem Swimming Pool, Supermarkt, Restaurants,
Squash-Hallen usw. So lässt sich auch in einer Grossstadt gut leben.
Weniger positiv war unser erster Kontakt mit der chinesischen Bürokratie, denn
wir wollten unsere Zeit in Singapur nutzen, um das China-Visum zu beantragen. Wie
sich herausstellte, mögen die Chinesen Individualreisende wie wir, die nicht
schon jeden einzelnen Tag im Land bereits geplant haben und alle nötigen
Tickets und Bestätigungen besitzen, nicht so gerne. Nach langen Diskussionen
zottelten wir mit leeren Händen davon und müssen uns nun von Vorne überlegen, wie
wir unsere China-Pläne beschreiben, damits der chinesischen Botschaft auch
wirklich in den Kram passt.
Nach dreieinhalb Stunden Flug sind wir mittlerweile im dritten Land dieses
Blogeintrags angekommen, in den Philippinen. Nachdem heute Morgen alle
Angestellten unseres Zmorgen-Restaurants (alle = 8 Servierdüsen, die sich auf 4
Gäste verteilen) aus voller Kehle die Céline Dion-Lieder aus ihrer Stereoanlage
mitgesungen haben, sollte es auch in diesem Land genügend „Schmunzel-Momente“
geben. We stay tuned…
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Mystische Vulkan-Silhouetten auf Lombok |
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Wie schon so oft hatten wir wiedermal einen extra grossen und lauten Mitbewohner auf unserem Bungalow-Gebälk |
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Das Marina Bay Sands in Singapur, mit 340m langem Dachgarten inkl. 146m langem Pool... |
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... und die gegenüberliegende Seite lässt sich ebenfalls sehen |
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Sushi-Zmittag auf der Parkbank |
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In Singapurs Einkauftszentren bewegt man sich am besten mit Karten und Kompass |
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Annette bekochte uns mit feiner Pasta und Salat. Merci!! |
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