„same
same but different“ – dieser vor allem in Thailand beliebte Spruch ist in Tat
und Wahrheit auf die Philippinen zugeschnitten. Das Land der 7000 Inseln ist im
Grunde absolut vergleichbar mit seinen Nachbarländern Südostasiens. Auch hier werden
die Strassen von einer landeseigenen Kreation Tuk-Tuks oder sogenannten
Tricycles dominiert, auch hier flattern die Hühner aus dem angrenzenden
Dickicht in den dümmsten Momenten auf die Strasse und auch hier reicht der Zweier-Sitz
auf dem Motorrad locker für vier (oder sogar fünf, wenn die Babys mitgezählt
werden) Personen aus. Aber trotzdem sind die Philippinen „gleich aber doch
anders“. Die bewegte Vergangenheit als spanische Kolonie führte zu heute noch
existierenden Dorfnamen wie Sevilla oder Valencia, die Landeswährung heisst
Peso und die einheimische Folklore lebt von spanischen Einflüssen. Die wohl
grösste Errungenschaft der ehemaligen Kolonialmacht und dessen Armee von
Missionaren ist die Tatsache, dass nun 90 % der Filipinos christlichen Glaubens
sind und die Philippinen heute neben Brasilien und Mexiko zu den Ländern mit
den weltweit meisten Katholiken zählt. Durch das allgegenwärtige spanische
Flair wähnen sich Reisende oft eher in südamerikanischen als in asiatischen
Gefilden.
1898, nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg, kauften die USA die Philippinen den Spaniern ab. Für 20 Millionen US-Dollar, ein wahrhaftiges Schnäppchen. Bis zur philippinischen Unabhängigkeit versuchten nun auch noch die Amerikaner dem Land ihren „Stars and Stripes“-Stempel aufzudrücken. Mit Erfolg. So findet man z.B. in jedem Dorf einen Unterstand mit bestens unterhaltenen Billard-Tischen und mehrere Basketball-Plätze. Basketball-Shirts aus der amerikanischen NBA sind DAS Accessoire, während dem auf der anderen Seite Sepp Blatters völkerverbindende Weltsportart Füessball ein Stiefmütterchendasein fristet.
Wenden wir uns nach dem obligaten Geschichts-Intermezzo der nicht minder spannenden Gegenwart zu. Einige Wochen nach Ruth und Walti beehrt uns nun auch die Bollhalder-Elternseite mit einem Besuch. Helene und Edgar begleiten uns während drei Wochen beim philippinischen Insel-Hopping und können sich von der einheimischen Unbeschwertheit anstecken lassen. Und nach Melanie’s 30. stand bereits wieder ein grosser Geburtstag an: 60 Jahre Edgar. Gefeiert haben wir ihn mit einem währschaften Schweizer Zmorgen, einem Besuch bei den geschützten Tarsier-Äffchen und den Chocolate Hills sowie einer musikalischen Schiffsfahrt durch den Dschungel der Insel Bohol. Nicht fehlen durften die unentbehrliche Geburtstagstorte und eine lupfiges Tänzchen seitens Ehepaar Bollhalder senior.
Speziell auf der Insel Negros gibt es etliche Schweizer, die ihr Glück als Beach Resort –Besitzer versuchen und mit ihren auf Schweizer zugeschnittenen Angeboten noch mehr Eidgenossen auf die Inseln locken. Momentan hausen wir z.B. in einem Resort mit einem grossen Schweizerkreuz auf dem Swimming Pool-Boden, Zopf und Züri Geschnetzeltes auf der Menükarte und Aromat auf den Tischchen. Die Bratwürste und Cervelats werden von der Nachbarsinsel geliefert, zubereitet von dort ansässigen Schweizer Metzgern. Für Helene und Edgar sicherlich nicht der gewünschte südländisch-kulinarische Höhenflug, für uns zwei jedoch ein willkommener Jux inkl. einer Prise Heimweh.
Dass es in diesem Land trotz Schweizer Tourismusförderung nicht immer ganz helvetisch zu und her geht, durfte unser Besuch schon einige Male feststellen. Edgar schnappte sich z.B. ein Tricycle (Taxi-Töff mit Seitenwagen) und beauftragte den Fahrer, ihn an einen Ort zu chauffieren, an dem man Zigarren kaufen kann. „Yes yes, Tobacco Tobacco“ sagte der Fahrer eifrig nickend und fuhr in zu einem Häuschen, in dem sie frische Tabakblätter stapelten. Dort hätte er ein Bündel Blätter kaufen können, vom eigentlichen Endprodukt jedoch weit und breit keine Spur. Oder ein andern mal standen wir fast zwei Stunden lang im Stau, weil eine Holzbrücke mitten im Stossverkehr repariert werden musste. Mit einer kleinen, halbwegs funktionierenden Säge schnitt ein Arbeiter mühsam Hartholz-Balken zu, interessiert begutachtet von seinen zehn Arbeiterkollegen und der halben Dorfgemeinschaft. Dass mangels Umfahrung der gesamte Verkehr inkl. Langstreckenbusse zum Erliegen kam, schien niemanden zu interessieren.
1898, nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg, kauften die USA die Philippinen den Spaniern ab. Für 20 Millionen US-Dollar, ein wahrhaftiges Schnäppchen. Bis zur philippinischen Unabhängigkeit versuchten nun auch noch die Amerikaner dem Land ihren „Stars and Stripes“-Stempel aufzudrücken. Mit Erfolg. So findet man z.B. in jedem Dorf einen Unterstand mit bestens unterhaltenen Billard-Tischen und mehrere Basketball-Plätze. Basketball-Shirts aus der amerikanischen NBA sind DAS Accessoire, während dem auf der anderen Seite Sepp Blatters völkerverbindende Weltsportart Füessball ein Stiefmütterchendasein fristet.
Wenden wir uns nach dem obligaten Geschichts-Intermezzo der nicht minder spannenden Gegenwart zu. Einige Wochen nach Ruth und Walti beehrt uns nun auch die Bollhalder-Elternseite mit einem Besuch. Helene und Edgar begleiten uns während drei Wochen beim philippinischen Insel-Hopping und können sich von der einheimischen Unbeschwertheit anstecken lassen. Und nach Melanie’s 30. stand bereits wieder ein grosser Geburtstag an: 60 Jahre Edgar. Gefeiert haben wir ihn mit einem währschaften Schweizer Zmorgen, einem Besuch bei den geschützten Tarsier-Äffchen und den Chocolate Hills sowie einer musikalischen Schiffsfahrt durch den Dschungel der Insel Bohol. Nicht fehlen durften die unentbehrliche Geburtstagstorte und eine lupfiges Tänzchen seitens Ehepaar Bollhalder senior.
Speziell auf der Insel Negros gibt es etliche Schweizer, die ihr Glück als Beach Resort –Besitzer versuchen und mit ihren auf Schweizer zugeschnittenen Angeboten noch mehr Eidgenossen auf die Inseln locken. Momentan hausen wir z.B. in einem Resort mit einem grossen Schweizerkreuz auf dem Swimming Pool-Boden, Zopf und Züri Geschnetzeltes auf der Menükarte und Aromat auf den Tischchen. Die Bratwürste und Cervelats werden von der Nachbarsinsel geliefert, zubereitet von dort ansässigen Schweizer Metzgern. Für Helene und Edgar sicherlich nicht der gewünschte südländisch-kulinarische Höhenflug, für uns zwei jedoch ein willkommener Jux inkl. einer Prise Heimweh.
Dass es in diesem Land trotz Schweizer Tourismusförderung nicht immer ganz helvetisch zu und her geht, durfte unser Besuch schon einige Male feststellen. Edgar schnappte sich z.B. ein Tricycle (Taxi-Töff mit Seitenwagen) und beauftragte den Fahrer, ihn an einen Ort zu chauffieren, an dem man Zigarren kaufen kann. „Yes yes, Tobacco Tobacco“ sagte der Fahrer eifrig nickend und fuhr in zu einem Häuschen, in dem sie frische Tabakblätter stapelten. Dort hätte er ein Bündel Blätter kaufen können, vom eigentlichen Endprodukt jedoch weit und breit keine Spur. Oder ein andern mal standen wir fast zwei Stunden lang im Stau, weil eine Holzbrücke mitten im Stossverkehr repariert werden musste. Mit einer kleinen, halbwegs funktionierenden Säge schnitt ein Arbeiter mühsam Hartholz-Balken zu, interessiert begutachtet von seinen zehn Arbeiterkollegen und der halben Dorfgemeinschaft. Dass mangels Umfahrung der gesamte Verkehr inkl. Langstreckenbusse zum Erliegen kam, schien niemanden zu interessieren.
Romantisches Dinner am Strand |
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Ein Tarsier-Äffchen glotzt aus der Baumkrone - diese Tiere waren übrigens Vorbild für Yoda in Starwars |
Die Chocolate Hills auf Bohol |
Ein Geburtstags-Tänzchen in Ehren... |
Geburtstags-Lunch mit frischer Kokosnuss |
An Kirchen fehlts in diesem Land definitiv nicht |
Philippinisches "Jeepney" - ein lokaler Bus, bei dessen Verzierung keine Grenzen gesetzt sind |
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Ob jung oder alt, Backpacker sein lässt niemanden kalt |
Hotel-Empfang auf Philippinisch |
Die Pool-Bar musste natürlich sofort eingeweiht werden |
Die College-Schüler der nächstgelegenen Stadt zeigen eine spektakuläre Show |
Helene hat das Schnorcheln entdeckt |
Es lebe die Langzeitbelichtung |
Gruppenbild vor unserem Jeepney |
Verhängnisvolle Schräglage |
Eltern Bollhalder auf Tricycle-Ausflug |
Herzlichen Dank für den neusten Bericht! Wie immer eine gelungene Mischung zwischen Sachlichem und Privatem, und das ausgezeichnet geschrieben - ein Lesegenuss! Ein besonderer Genuss waren diesmal die Bilder. Wir waren schon sehr neugierig zu wissen, wie das aussieht, wenn Schwester/Schwager die Philippinen als Backpacker verkleidet bereisen. Erfreut und kein bisschen neidisch ;-) stellen wir fest: Euch gehts offensichtlich blendend! Herzliche Grüsse an alle, Gabriel & Irene
AntwortenLöschenLiebe/r Irene&Gabriel
AntwortenLöschenJa, sie habens tip top gemacht, die beiden Neu-Backpacker. Wir hatten eine super Zeit zusammen, und sie werden sicher einiges zu erzählen haben, wenn ihr euch das nächste Mal trifft/telefoniert. :-)
Liebe Grüsse aus Puerto Princessa
Melanie&Roger