Töttörötöö, hier kommt der nächste Blogeintrag aus China. Der
Zugriff auf unseren Blog ist immer noch gesperrt, wir haben jedoch einen
findigen Hotelbesitzer gefunden, der für sein Internetkabel ein eigenes Tunnel
nach England gegraben hat (oder so ähnlich…) und kommen so für ein paar Tage in Genuss von frischen,
unzensierten Internetseiten.
Bevor unser China-Abenteuer Teil 2 startete, verbrachten wir einige Tage in Hong
Kong. Die ehemalige britische Kronkolonie, die im 1997 zähneknirschend an die
Volksrepublik China zurückgegeben werden musste, geniesst nun die Vorzüge einer
sogenannten chinesischen Sonderverwaltungszone. Auf kompliziert Deutsch: Das
Hongkonger System ist nun demokratisch marktwirtschaftlich, nicht autoritär
sozialistisch, und somit eine kapitalistische Oase, in der sich wie’s scheint
alle internationalen Unternehmen, die Rang und Namen haben, ein Standbein in
Wurfweite vom grossen China aufgebaut haben. Wir fanden u.a. einen Mammut-Store
mit Schweizer Preisen, eine Nespresso-Filiale und einen Laden, der holländische
Käselaibe verkaufte. Auf den Strassen kurven doppelstöckige Trams herum und die
Leute stehen tatsächlich Schlange vor Edelgeschäften von Chanel und Hermes. Zufälligerweise
fand während unserem Hong Kong-Aufenthalt das internationale Drachenbootrennen
statt, an dem wir die Boots-Crew des DBC Meilen lautstark unterstützten. Die
Damen und Herren Drachenböötler vom Zürichsee waren ziemlich verwundert über
ihren unverhofften Fan-Support. Amüsanter weise trafen wir noch viele Tage nach
dem Rennen im chinesischen Yangshuo auf erfolgreiche Drachenboot-Frauschaften
aus Australien, die mit ihren Goldmedaillen um den Hals durch die Marktstrassen
stolzierten.
In ebendiesem Yangshuo, das berühmt für seine unzähligen Karstfelsen ist,
verbrachten wir sportliche Tage bei Velofahren, Wandern, Klettern und Kochkurs.
Wir hausten in einem kleinen Bauerndorf, in dem die Einwohner täglich ihre
Ochsen an der Leine spazieren führen. Eine weitere lokale Eigenheit ist das
Kormoran-Fischen. Die Fischer haben dafür Kormorane abgerichtet, die auf
Kommando auf Tauchstation gehen, scheinbar mühelos Fische fangen und mit ihrem
Fang im Hals zurück aufs Boot kommen. Dort würgen sie den gefangenen Fisch
hervor, direkt in den bereitgestellten Eimer. Melanie nennt das Ganze „gekotzten
Fisch“.
Beim Reisen durch China fällt uns immer wieder das Ergebnis der „Ein-Kind-Politik“
auf. Im Vergleich zu den bisher bereisten Ländern sind hier Babys und Kinder viel
weniger zu sehen. Das chinesische Familienplanungs-Gesetz schreibt vor, dass
verheiratete Paare in städtischen Gebieten nur ein Kind haben dürfen. Ausgenommen
sind ethnische Minderheiten und in vielen Gebieten Familien auf dem Land, deren
erstes Kind ein Mädchen, körperlich oder geistig behindert ist. Klingt schlimm,
ist aber so. Paare, die sich nicht ans Gesetz halten, müssen eine Busse zahlen.
Gemäss den neuesten Zahlen scheinen die drastischen Massnahmen gegen eine drohende
Überbevölkerung ausgezeichnet zu wirken und das Wachstum hat sich wesentlich
verringert. Die negativen Folgen dieser Politik, wie Abtreibungen, eine Gesellschaft
von Einzelkindern, ungleiches Verhältnis zwischen Mädchen und Buben, künstliche
Befruchtung mit grosser Chance auf Zwillinge (die sind nämlich erlaubt) usw.
wiegen jedoch schwer. Anscheinend sind bei der Regierung nun Diskussionen im
Gang, in Zukunft zwei Kinder zu erlauben.
Weiter ging’s in die Provinz Yunnan, wo das sagenumwobene Shangri-La liegen
soll. In Dali besuchten wir bunte Märkte von hiesigen Bergvölkern, wo es von
der Schnulzen-CD bis zum gegrillten Vögelchen alles zu kaufen gibt. Und wir
wanderten in zwei Tagen durch den berühmten „Tiger Leaping Gorge“, einer
riesigen und imposanten Schlucht mit unglaublichen Wassermassen, die hunderte
von Metern weiter unten vor sich hintosen.
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Unterhaltung à la Hong Kong |
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Schlange stehen vor dem Edelschuppen |
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Mammut abroad |
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Wer ist schöner, wir oder die Skyline? |
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Lichter so weit das Auge reicht - Hong Kong by night |
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Drachenböötler in action |
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Das wär doch was für die VBZ |
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Bauer beim Gassi gehen in Yangshuo |
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Pink in Pink |
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Typische Aussicht in Yangshuo |
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Melanie weiss jetzt, wie man Hund kocht |
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Geschäftiger Markt in der Yunnan Provinz |
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Wunderschöne Altstadthäuser in Lijiang |
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Hat momentan definitiv genug Wasser - Tiger Leaping Gorge |
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