Dienstag, 8. März 2011

Die überflutete Insel


Es war einmal ein Hollywood-Star namens Leonardo di Caprio. Wenige Jahre nach seinem Welterfolg im tränenreichen Drama „Titanic“ drehte er im Jahr 2000 den Film „The Beach“. Die Story handelt von Backpackern, die das Paradies auf einer geheimnisvollen Insel entdecken. Ein Grossteil des Films wurde auf der Insel Koh Phi Phi abgedreht, die dadurch plötzliche Berühmtheit erlangte und anschliessend von Horden von Touristen überschwemmt wurde. An Weihnachten 2004 wurde sie von einer anderen „Macht“ überschwemmt, denn der Tsunami machte auch vor ihr nicht Halt. 4000 Menschen verloren ihr Leben, 70% aller Gebäude wurden zerstört, alles evakuiert und die Insel von den Behörden „geschlossen“. Dank grossem Einsatz von Inselbewohnern und sich freiwillig engagierenden Touristen konnte ein Grossteil der Infrastruktur wieder aufgebaut werden, ein Jahr später waren bereits wieder 1500 Hotelräume für die erwarteten Gäste bezugsbereit. Koh Phi Phi war bereit für die nächste Touristenflut.
Vom Tsunami ist heute nichts mehr zu sehen. Ein Grossteil der Touristen sind Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren, die hier ihre (Party-)Ferien verbringen. Das Dorf ist voll auf sie ausgerichtet: Irische Pubs, Live Fussball Übertragungen an jeder Ecke und etliche Souvenir- und „Bucket“-Verkaufsstände (Buckets sind ein Kunststoff-Chübeli in verschiedensten Grössen, wie wir sie früher im Sandkasten gebraucht haben, gefüllt mit Eis, Cola, Red Bull und Whisky, die man dann den ganzen Abend mit sich herumtragen kann) Die Party startet wie in Zürich erst um ca. 22 Uhr, was den grossen Vorteil hat, dass wir dann a) schon im Bett sind und b) die Strände am nächsten Morgen für uns alleine haben.
Mit wenig Aufwand kann man sich jedoch an einen Strand abseits vom „Bumm Bumm“ verziehen und findet dort das ursprüngliche Paradies vor. Lakersblaues Meer, feiner, weisser Strand, Palmen und das Riff zum Schnorcheln direkt vor dem Badetuch.
Wir haben nun Sand, Strand und Meer ausgiebig genossen und werden uns jetzt für längere Zeit davon verabschieden weil es in den nächsten Wochen ins Landesinnere geht.

Tsunami-Warnschilder - allgegenwärtig an der thailändischen Westküste
Die Ritter der Koh Lanta - Strasse
Ein altes Grossmutterrezept - Joghurt gegen Sonnenbrand
Wie kann man da nur widerstehen...

Donnerstag, 3. März 2011

Auf Spurensuche im Nationalpark


Frühmorgens schifften wir von Koh Samui über ans Festland von Thailand. Es war eine rauhe Fahrt und wir dankbar für unsere guten Mägen - es gab doch so einige seekranke Mitpassagiere. Kaum am Pier angekommen ging es  weiter in einem rasenden Minibus in Richtung Nationalpark. Nach einigen Stunden lärmiger Thai-Kampf-Filmszenen und rüpliger  Rasertechnik kamen wir im Khao Sok Nationalpark an. Und ab dann war „holiday“ angesagt. „Slowly, slowly, holiday, holiday“-war der Standardspruch der sehr zuvorkommenden Hostelcrew im Nationalpark. Und wir nahmen ihn uns zu Herzen. Ganz gemütlich starteten wir mit einer Kajaktour den Fluss runter - nicht mal rudern mussten wir selber. Durften einfach umherschauen, geniessen und sich einen Sport daraus machen, wer mehr Tiere entdeckt.  Am Abend starteten wir dann noch eine Night-Safari. Ausgerüstet mit langen Hosen, guten Schuhen, Taschenlampen und besprayt mit Antibrumm von Kopf bis Fuss konnte das Abenteuer beginnen. Wir haben viele Augenpaare leuchten sehen in der Dunkelheit, diverse Lockrufe gehört und auch das eine oder andere grössere Tier davonschleichen sehen oder hören.
Tags darauf wagten wir uns an einen „easy-Tagestrekking“. Ganz gemütlich ein paar wenige Stunden laufen, ausgiebig die Mittagszeit am Wasserfall geniessen; so wurde der Spass angepriesen. Reine Marschzeit war dann gute 6 Stunden, in der Schweiz wäre der easy-Weg mindestens als blau-weisser Bergweg markiert.  Aber es hat riesen Spass gemacht - wir haben verschiedene Affenarten entdeckt, einer Schildkröte beim sünnelen zugeschaut, Elefantenschmetterlinge beobachtet, Chamäleons in allen Farben und Grössen fotografiert, den Lockruf der Hornbills nachgepfiffen … und am anderen Morgen sind wir mit Muskelkater erwacht!
Da wir wissen, wie gut Salzwasser dem kurieren von eben diesen Verspannungen zugutekommt, machen wir uns auf den Weg, die Inseln der Westküste Thailands zu entdecken…

Wohlverdiente Mittagsabkühlung beim Wasserfall

Selbstgemachter Bambus-Kaffee zum Dessert

Hüte machen Dschungel-Leute